Südtirol ist ein traditionelles Weinbauland, wodurch viel Trester bei der Weinherstellung abfällt, der für die Grappaherstellung verwendet werden kann.
Für Grappa aus Südtirol darf nur Trester aus Südtirol verwendet werden, zudem werden diesem Destillat keine Zusätze und Veredlung Stoffe zugesetzt und er darf nur in einer Südtiroler Brennerei hergestellt worden sein. Normalerweise ist Grappa farblos, Farben in der Grappaflasche bei Südtirolergrappa kommt deshalb ausschließlich durch die Reifung in den Holzfässern. Diese Art der Herstellung von Destillaten ist in Südtirol schon lange Tradition.
Zudem beeinflusst die Qualität der Trauben, die Grappasorten. In Südtirol herrscht ein optimales Mikroklima für den Anbau dieser Qualitätstrauben. Schon im 13. Jahrhundert wurden diese Destillate von Mönchen verwendet, um Verdauungsprobleme zu behandeln. So entstand der Begriff „Aquavite“- Lebenswasser.
In fünf Südtiroler Brennereien werden pro Jahr circa 100.000 Flaschen Grappa produziert. Dabei gibt es zwei verschiedene Destillationsverfahren. Die diskontinuierliche Methode bei der nach jedem Brennvorgang die Geräte gereinigt werden und die kontinuierliche Methode, bei der ohne Unterbrechung destilliert wird.
Grappasorten aus Südtirol stammen von den Destillerien Roner, Walcher, Psenner, Kellerei Algund, Lahnerhof und Mauracher Fischerhof. Südtiroler Grappa hat einen einzigartigen Duft, Aroma und Reinheit.
Wichtig beim Trinken dieser Spirituose ist die richtige Temperatur im Grappaglas. Am Besten lassen sie das Glas auch einen Moment stehen, damit sich die Aromen erst richtig entfalten können. In Italien ist es auch üblich den sogenannten „Caffè corretto“: ein Espresso mit einem Schuss Grappa zu trinken.